Ortswappen BannewitzOrtswappen Bannewitz

 

Bannewitz liegt etwa 2 km vom Stadtrand Dresdens entfernt, in südlicher Richtung entlang der B 170. Dresden ist der Vorort von Bannewitz, äh andersrum natürlich! Bannewitz gehört zur Region Weißeritzkreis, dem unter anderem auch Dippoldiswalde, Possendorf und Zinnwald angehören! Viele wissen gar nicht das dieser kleine unscheinbare Ort eine große Geschichte hat. Der russiche Zar Alexander war ebenso in Bannewitz, wie der französiche General Jean Victor Moreau. Und die Umfangreichste Bibliothek der damaligen Zeit hatte in Bannewitz Ihr zuhause !



Sie wissen nicht, wo dieser tolle Ort liegt!?

Eine richtig gute Karte von Sachsen gibt es hier!

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Und wenn Sie sich nur in Bannewitz nicht auskennen schauen Sie bitte hier nach!

Ortsplan Bannewitz (133KB)



Aus der Geschichte bis 1945


Bodenfunde in und um Bannewitz zeugen von einer Besiedlung zwischen 1800 und 1500 v. Chr.

1071 	Erste urkundliche Erwähnung einer Besiedlung 
    	(Eutschütz = "Oicice").

1280	Erste Erwähnung von Cunnersdorf ("Conradsdorf').

1288	Erste Erwähnung von Rosentitz ("Rosynicz").

1311	Erste Erwähnung von Bannewitz 
	("Panewycz", pan = der Herr, wycz = das Dorf).

1350	Erste Erwähnung von Boderitz 
	("Podebrese") und Welschhufe ("Welkuz").

1378	Erste Erwähnung von Nöthnitz 
	("Netenicz" = Viehhof).

1524	Rittergüter Rosentitz und Nöthnitz erwähnt.                                 
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Das Schloß Nöthnitz, Wirkungstätte von Winckelmann
(1748 - 1754).

1629	Der Chursächsische Oberkammerherr und Hofmarschall 
	Heinrich von Taube wird als Besitzer der Rittergüter 
	Nöthnitz, später auch Rosentitz und Cunnersdorf
	erwähnt.

1630  	Renaissance-Bau des Schlosses Nöthnitz. (Schloß heute)
	

1634	Nöthnitz erhält das Braurecht vom Herzog von Sachsen.

1681	Rosentitz und Nöthnitz gehen in den Besitz des Grafen
	Vitzthum von Eckstedt über.

1711	Die Eutschützer Mühle wird gebaut.

1732	Schloß Nöthnitz ist im Besitz von Christiana Elisabeth von Arnim.

1739	Elisabeth von Arnim vermählt sich mit Heinrich Graf von Bünau.
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Johann Joachim Winckelmann
(1717 - 1768)

1740  	Graf Bünau bringt seine umfangreiche Wissenschaftliche Bibliothek 
   	ins Schloß Nöthnitz.

1748/ 	Johann Joachim Winckelmann arbeitet als Bibliothekar in Nöthnitz  
 1754	(Winckelmann war der Begründer der klassischen Archäologie).

1761	Feldmarschall Daun (Österreich) hat während des Siebenjährigen 
	Krieges	sein Hauptquartier im Schloß Nöthnitz. 

1769  	Die Bibliothek (42000 Bücher) wird nach Bünaus Tod für 40000 Taler 
	an den Kurfürsten von Sachsen verkauft und bildet die Grundlage der 
	Sächsischen Landesbibliothek		

1771	Das Rittergut Cunnersdorf brennt nieder.

1813	25./26. August. Zar Alexander von Rußland und Fürst Schwarzenberg 
	(Österreich) wohnen im Schloß Nöthnitz.

1813	Unter den Kämpfen um Dresden zwischen Napoleons Truppen und den 
	verbündeten Preußen, Russen und Österreichern haben Nöthnitz, 
	Rosentitz und Cunnersdorf schwer zu leiden. 
     	Der französische General Jean Victor Moreau, der als Gegner Napoleons der 
      	militärische Berater des Zaren war, wird schwer verwundet nach 
	Schloß Nöthnitz gebracht, wo ihm die Beine arnputiert werden.

1820  	24.Juni Die Erben des verstorbenen Kammerrates Gottlieb Benjamin Sahr verkaufen 
     	die Rittergüter Nöthnitz und Rosentitz an Julius Bernhard von Könneritz, 
     	Kammerherr und Premier-Leutnant.

1820	Carl Gottlob Funke wird als Besitzer der Eutschützer Mühle genannt, 
	die nun auch Gasthaus ist.

1822  	Graf Vitzthum von Eckstedt verkauft das Rittergut Cunnersdorf an Dr. Johann August 
	Ehrlich, Ritter der königlich französischen Ehrenlegion.

1831/	Die erste Schule wird in Bannewitz gebaut (heute Dorfplatz 1). 
1832 	Die Weihe findet am 7. März 1832 statt.

1837	Die Frondienste der Nöthnitzer Bauern werden abgelöst, 
  	in den anderen Dörfern erfolgt dies erst 1844.

1840   	Der Kohlebergbau in der Region gewinnt auch für Bannwitz an Bedeutung. 
  	Carl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk kauft viele Flurstücke.
  	Die darunter befindlichen oder vermuteten Kohlenreservate werden
 	dabei berücksichtigt.
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Die Kirche Bannewitz im eklektizistischen Baustil.1864 wurde sie erbaut, ab 1877 als Beetsal genutzt. 1884 wurde der Turm angebaut.

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Die Strohutfabrik heute.

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Die frühere Schule heute Rathaus, Post, Polizei und Ortsbibliothek.

1846 	Für die Bergleute der Burgker Schächte
 	entstehen zweigeschossige Bergmannshäuser in "Neubannewitz" 
	(heutige Dresdner Landstraße).

1856 	Der Gasthof Bannewitz wird gebaut (heute Winckelmannstraße 1).

1856	21. Oktober. Einweihung der Hänichener Kohlenzweigbahn der Albertsbahn-AG 
	(Projektierung und Bauaufsicht. Oberingeneur Guido Brescius).

1857	15. April. König Johann von Sachsen fährt auf der Kohlenzweigbahn von 
	Dresden durch Bannewitz nach Possendorf und bezeichnet die Bahn als 
	"Sächsische Semmering-Bahn",sie wird bis 1872 auch für  
	Ausflugsfahrten genutzt.

1861	Cunnersdorf gründet eine eigene Schule.

1864	Bau der 2. Schule in Bannewitz (jetzt Kirche).

1864	Carl Behrens gründet die Strohhutfabrik Bannewitz und baut das 
	Fabrikgebäude. Damit wird die in der Region traditionelle 
	Strohhutflechterei fortgeführt und die Strohhutnäherei 
	neu belebt.

1867/	Teufung des "Glück-Auf-Schacht" in Neubannewitz.
1871
1869 	2. August. Bei einem Grubenunglück des Segen-Gottes- und des 
	Neue-Hoffnung-Schachtes	kommen 276 Bergleute ums Leben.

1872/	Zweiter Umbau des Schlosses Nöthnitz durch den neuen Besitzer Rudolf 
1872	Karl Freiherr von Finck.

1877	Ostern. Die dritte Schule von Bannewitz wird eingeweiht
	(jetzt Rathaus),
	die alte Schule wird von der evangelischen Kirche gekauft 
	und als Betsaal genutzt.

1884	5. November. Abschluß des Turmanbaus an das Betsaalgebäude, der heutigen Kirche.

1886/	Teufung des Marienschachtes auf Boderitzer Flur.
1893
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Der Marienschacht um die Jahrhundertwende

1886/	Bau des Förderturmes am Marienschacht, nach dem 
1891	Festungsbaumeister Malakoff als "Malakoff-Turm" benannt. 
	(Heute ist er stilisiert ein Teil des Bannewitzer Ortswappens.)

1904	16. August. übergabe der neu erbauten Schule in Welschhufe.

1907	Ausbau der Hänichener Kohlenbahn für den Personen-, 
	Stückgut- und allgemeinen Güterverkehr; sie wird nun Windbergbahn im Volksmund
	"Heddel" genannt. Bannewitz erhält einen Bahnhof und ein
	Banhofsrestaurant.
	
1907	Gründung der Feldhausschen Strohgeflechtbleicherei und der chemischen Fabrik 
	Orloff Hansen Bannewitz (Produktion von Spezial-leimen und Spannlacken für
	Flugzeugbespannungen).

1914	Bannewitz erhält ein Gemeindebad. Anläßlich des 5Ojährigen Bestehens 
	der Strohhutfabrik Behrens stiftet das Unternehmen das Geld für den Rohbau.
	Die Inneneinrichtung trägt die Gemeinde. Nach dem Weltkrieg wird die Anstalt 
	mit medizinschen Geräten ausgestattet.

1914/	Erster Weltkrieg. über 100 Menschenleben sind in Bannewitz und den später 
1918	eingemeindeten Dörfern zu beklagen.
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Die erste Busverbindung! Was für ein ereignis!
Links befindet sich heute der Gasthof Bannewitz

1915	1. Januar. Eutschütz wird eingemeindet.

1919	1. April. Eröffnung der Omnibuslinie Dresden-
	Dippoldiswalde über Bannewitz.

1919	21. August. Die um 1700 erbaute Schmiede
	in Welschhufe wird vom Böttcher Max Emil
	Kempe erworben. Die Schmiede wird nun
	Böttcherei.


1919	Die chemische Fabrik Orloff Hansen wir zu einem Maschinenbaubetrieb 
	umstrukturiert, den "Pilotmotorenwerken" Bannewitz. 
	Hier wird u. a. der Sportwagen 6/22 PS Pilot mit erstem deutschem     
	Gebrauchs-Automobilmotor produziert.

1919/	Die Ernemann Plattenfabrik Bannewitz wird gegründet und produziert
1920	bis 1928 photographische Großplatten. 
	Die Fabrik wird 1947/48 zu Wohngebäuden umgebaut ("Ernemann-Block" genannt).

1921/ 	In Bannewitz wird ein Sportplatz gebaut.
1924
1922	Die Gemeinden Boderitz und Welschhufe werden eingemeindet.

1923	1. April. Rosentitz und Nöthnitz werden eingemeindet.

1927	9. bis 11. Juli. Aus Anlaß des 5Ojährigen Bestehens der neuen Schule findet ein
	Schul-und Heimatfest statt.

1929/	Cunnersdorf erhält vom Ministerium des Innern die Genehmigung für 
1930	ein eigenes Gemeindesiegel, auf dem zwei Schachttürme mit einem gebogenen
	Baum dargestellt sind.

1930	Der Untertagebetrieb des Glück-Auf-Schachtes und des Marienschachtes wird eingestellt.

1936	17.Mai. Vor dem damaligen Gemeindeamt (heutiges Sportheim) findet die Weihe eines
	Kriegerehrenmals für die Opfer des Ersten Weltkrieges aus Bannewitz statt.

1936/	Bau der "Siedlung" des Siedlerbundes "Sachsenland" 
1937	die Straße wird Horst-Wessel-Straße genannt (heute Freier Blick).

1937	Karl Klemm verlegt seine Maschinenfabrik von Coschütz nach Bannewitz in das 
	ehemalige Fabrikgelände der Pilotwagen AG. Während 
	des Weltkrieges wird für die Rüstung produziert.

1945	13.Februar Bombenangriff auf Dresden, der auch in Bannewitz
	Gebäudeschäden verursacht; viele Ausgebombte finden in Bannewitz 
	vorübergehend Unterkunft.

1945	8.Mai. Bannewitz wird nach kurzer Kampfhandlung auf der Goldenen Höhe gegen
	versprengte SS-Verbände und der "Korps-gruppe Moser" 
	von Verbänden der Roten Armee besetzt.